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Worauf muss ich achten, wenn Kinder im Netz recherchieren?
Kinder ab der Grundschule holen sich bereits viele Informationen aus dem Internet. Worauf Sie als Eltern achten sollten, damit Ihre Kinder sicher im Netz unterwegs sind, erklärt Kerstin Prange von der Bayerischen Landeszentrale für Neue Medien (BLM).
1. Worauf muss ich achten, damit Kinder im Internet sicher recherchieren?
Wenn Kinder beginnen, sich im Internet zu bewegen, gibt es einiges worauf Eltern achten sollten – nur so ist eine sichere Nutzung möglich. Neben Werbung oder unübersichtlichen Bezahlfunktionen sind für Kinder vor allem ungeeignete Angebote eine große Herausforderung. Bei Suchmaschinen für Erwachsene kann es vorkommen, dass in der Trefferliste nicht kindgerechte Angebote angezeigt werden. Deshalb sollten sie bei ihrer Recherche eine Kindersuchmaschine nutzen. Richten Sie diese am heimischen PC, Laptop oder Tablet als Startseite im Browser ein. Für bessere Sicherheit kann außerdem eine Kinderschutzsoftware bzw. ein Jugendschutzfilter sorgen. Diese technischen Maßnahmen sind ein erster Schritt. Verlassen Sie sich jedoch nicht ausschließlich darauf: Zum einen ist es möglich, dass nicht alle problematischen Inhalte erkannt werden. Zum anderen können technische Schutzmaßnahmen auch umgangen werden.
2. Ist es sinnvoll, wenn ich als Erwachsener mit dabei bin?
Ja, vor allem jüngere Kinder sollten beim Recherchieren im Netz nicht alleine gelassen werden. Denn sie können nicht nur mit problematischen Inhalten in Berührung kommen, sondern auch schnell von der Flut an Informationen überfordert sein. Vermitteln Sie ihren Kindern das Gefühl, dass Sie immer für Fragen offen sind und jederzeit als Unterstützung zur Seite stehen. Kinder müssen zudem erst lernen, die Glaubwürdigkeit von Informationen zu beurteilen. Erklären Sie Kindern die Funktionsweise von Kindersuchmaschinen oder tauschen Sie sich mit ihnen über die Suchergebnisse und deren Informationsgehalt aus. In einem zweiten Schritt können Sie mit ihren Kindern über die Herkunft der Informationen, also die Quelle, sprechen.
3. Ab welchem Alter können Kinder alleine im Netz recherchieren?
Das hängt von vielen Faktoren sowie dem persönlichen Entwicklungsstand des Kindes ab. Grundsätzlich muss ein Kind zunächst lesen und Texte verstehen können, um sich im Netz orientieren zu können. Eine allgemeine Altersempfehlung zu geben, ist daher schwierig. Erst wenn Kinder gemeinsam mit den Eltern Erfahrungen beim Online-Recherchieren gesammelt haben, können sie sich langsam für einen gewissen Zeitraum eigenständig auf die Suche nach Inhalten begeben. Vereinbaren Sie hierbei Regeln, z.B. dass Ihre Kinder ausschließlich Kindersuchmaschinen oder nur bestimmte Seiten nutzen, persönliche Daten nicht weitergeben oder dass sie auf Sie zugehen, wenn ihnen etwas seltsam vorkommt. Wenn ältere Kinder mit dem Surfen im Internet vertraut sind, können sie unter bestimmten Voraussetzungen Suchmaschinen für Erwachsene nutzen. Aktivieren Sie aber in jedem Fall Jugendschutzeinstellungen und ein Jugendschutzprogramm und vereinbaren Sie – auch mit den älteren Kindern – Verhaltensregeln. Sinnvoll ist außerdem, dass Kinder nur unter Ihrer Aufsicht bzw. Anwesenheit im Internet recherchieren. Platzieren Sie daher beispielweise Computer und Co. im Wohnzimmer und nicht im Kinderzimmer.
4. Wie funktionieren Kindersuchmaschinen?
Kindersuchmaschinen zeigen nur Webseiten an, die extra für Kinder erstellt wurden oder für sie unbedenklich sind. Sie ziehen ihre Suchergebnisse aus sogenannten „White-Lists“. Die Seiten werden in der Regel im Vorfeld redaktionell zusammengestellt und überprüft. Um dort aufgeführt zu werden, müssen Internetseiten bestimmte Kriterien erfüllen: z.B. müssen Chats moderiert sein oder personenbezogene Daten dürfen nur mit Einwilligung der Eltern verwendet werden. Häufig unterdrücken solche Kinderseiten auch Werbung und Pop-ups, damit Kinder nicht auf Kostenfallen stoßen oder mit problematischen Inhalten konfrontiert werden. Ansonsten funktionieren Kindersuchmaschinen aber wie andere Suchmaschinen auch. Kinder können mit einem Schlagwort eine Suchanfrage starten und erhalten geeignete Linkvorschläge. Bei vielen Kindersuchmaschinen gibt es zusätzlich kindgerechte Videos, Spiele, Quizze oder Bastelanleitungen.
Baustein zur BLM:
Die Bayerische Landeszentrale für neue Medien (BLM) ist als eine von 14 Landesmedienanstalten in Deutschland zuständig für die Aufsicht und Organisation der privaten Radio- und Fernsehprogramme in Bayern. Außerdem beaufsichtigt sie Internetangebote mit Sitz in Bayern, sogenannte Telemedien. Auch für Medienplattformen, Benutzeroberflächen und Medienintermediäre wie zum Beispiel Prime Video, Twitch, Twitter und Yahoo ist die BLM zuständig. Die Aufgaben der BLM stehen im Bayerischen Mediengesetz (BayMG). Schwerpunkte sind die Organisation, Förderung, Verbreitung und Beaufsichtigung von Programmen. Die BLM fördert auch die Medienkompetenzvermittlung in ganz Bayern. Deshalb haben wir Kerstin Prange, Bereichsleiterin Inhalte Medienkompetenz, zum Thema Kindersuchmaschinen befragt.